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Die Methoden der Stromgewinnung

Das Gezeitenkraftwerk

Informationen zur Stromerzeugung durch ein Gezeitenkraftwerk

Gezeitenkraftwerk Ein Gezeitenkraftwerk nutzt die Energie des sich ändernden Wasserspiegels bei Ebbe und Flut und erzeugt durch deren Strömung über Turbinen Strom.

Funktion

Gezeitenkraftwerke funktionieren mithilfe von einfliessendem und ausströmendem Meerwasser, je nachdem ob gerade Ebbe oder Flut herrscht. Die Meeresbucht wird von dem Meer getrennt, so dass nun auf einer Seite der Wasserspiegel niedriger ist als auf der anderen Seite. Das Wasser fliesst nun von dem höheren in den niedrigeren Bereich und durch die dabei entstehende Strömung werden Turbinen angetrieben. Diese Turbinen werden immer der Richtung, in die das Wasser fliesst, angepasst und können somit bei Ebbe und bei Flut Strom produzieren.

Vor- und Nachteile

Der große Vorteil ist natürlich das Wasser, denn dieses liegt in riesigen Mengen vor und wird nicht verbraucht, sondern nur dessen Strömung wird genutzt. Die Nachteile allerdings liegen darin, dass Ebbe und Flut nur etwa alle 12 Stunden auftreten und somit zwischendurch immer Zeiten ohne Stromproduktion entstehen würden. Ausserdem greift das Salzwasser die Turbinen sehr stark an, weswegen diese regelmäßig ausgetauscht werden müssten, was wiederum viel Geld kostet. Da es nicht allzu viele Orte gibt, an denen ein effizientes Gezeitenkraftwerk errichtet werden könnte, werden diese nur einen geringen Anteil des Strombedarfs decken können.

Auswirkungen auf die Umwelt

Gezeitenkraftwerke haben unterschiedliche Umweltauswirkungen, welche es zu analysieren gilt. Positiv betrachtet nutzen sie die regelmäßigen Gezeitenbewegungen der Ozeane, um erneuerbare Energie zu erzeugen. Dies trägt zur Diversifizierung der Energiequellen bei und bietet eine zuverlässige Stromerzeugung ohne Treibhausgasemissionen oder Luftverschmutzung.

Dennoch sind auch potenzielle negative Effekte zu beachten. Die Errichtung von diesen Kraftwerken erfordert oft erhebliche bauliche Eingriffe in Küsten- und Meeresumgebungen, was ökologische Auswirkungen auf Lebensräume, Meeresbewohner und Küstengebiete haben kann.

Der Wirkungsgrad von Gezeitenkraftwerken kann von den Gezeitenbedingungen abhängen, was zu möglichen Beeinträchtigungen der lokalen Ökosysteme führen kann. Durch die Veränderung des Wasserflusses könnten Sedimentablagerungen, Nährstofftransport und marine Lebenszyklen beeinflusst werden.

Gezeitenkraftwerke könnten auch Navigation, Fischerei und den Lebensunterhalt von Gemeinschaften beeinflussen, die auf Meeresressourcen angewiesen sind.

Um die negativen Umweltauswirkungen von Gezeitenkraftwerken zu minimieren, ist eine sorgfältige Umweltverträglichkeitsprüfung und ein nachhaltiges Standortmanagement entscheidend. Die Vorteile der emissionsfreien Energieerzeugung können genutzt werden, wenn gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um mögliche negative Effekte auf Meeresumgebungen und Ökosysteme zu kontrollieren und zu minimieren.